In der elften Episode des Podcasts „schwarz & eng“ tauchen Markus und Alex gemeinsam mit ihrem Gast Thomas Tetzner tief in die faszinierende Geschichte der schwulen Leder- und Fetischszene ein. Der Anlass ist das von Thomas geschriebene Buch „Spielen am Rand – 60 Jahre Leben in der schwulen Fetisch- und Lederszene“. Dieses Werk, das auf über 50 Interviews basiert, beleuchtet die Entwicklung und Vielfalt der Szene. Die Hosts und ihr Gast diskutieren die Einzigartigkeit des Buches, das nicht nur die Historie, sondern auch die persönlichen Geschichten vieler Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Ein besonderes Augenmerk der Folge liegt auf der Pionierzeit der Szene, in der erste schwule Treffpunkte wie Bars und Clubs entstanden, um einen sicheren Raum für Begegnungen zu schaffen. Die 1970er Jahre, eine Zeit sexueller Revolution und gesellschaftlicher Öffnung, werden als Wendepunkt dargestellt. In dieser Ära wurden mutige Schritte zur Etablierung einer selbstbewussten schwulen Gemeinschaft unternommen. Thomas schildert, wie bedeutend diese Zeit war und warum das Buch als eine Hommage an diese Aufbruchsphase verstanden werden kann.

Die Episode beschäftigt sich auch mit den dunklen Kapiteln der Geschichte, insbesondere den verheerenden Auswirkungen von HIV und AIDS auf die schwule Community in den 1980er Jahren. Der Podcast beleuchtet die Unsicherheiten und Ängste jener Zeit, zeigt aber auch, wie die Szene zusammenhielt und gemeinsam gegen Vorurteile sowie gesellschaftliche Stigmatisierung kämpfte. Für viele Hörerinnen und Hörer wird deutlich, wie sehr die heutige Akzeptanz und Offenheit auch auf diesen schwierigen Erfahrungen basiert.

Ein weiteres Thema ist die zunehmende Diversität und das wachsende Selbstbewusstsein der Fetisch-Community. Die Moderatoren und Thomas sprechen über den Wandel von der klar dominierten Lederszene der frühen Jahre hin zu einer breiten Vielfalt an Vorlieben und Ausdrucksformen. Das Buch thematisiert, wie die Szene in den letzten Jahrzehnten bunter und offener geworden ist, und stellt verschiedene Perspektiven auf Fetisch und Identität vor. Hierbei spielt auch die visuelle Gestaltung des Buches eine wichtige Rolle, die mit hochwertigen Fotografien die Ästhetik der Szene einfängt.

Die persönliche Reise von Markus, der als Teil des Buches seine eigene Geschichte erzählt, ist ebenfalls ein Highlight der Folge. Er teilt seine Erfahrungen mit dem Coming-out und wie er über die Jahre zu einem selbstbewussten Vertreter der Fetischszene wurde. Der Podcast zeigt eindrucksvoll, wie solche Geschichten anderen Mut machen können, sich selbst zu akzeptieren und die eigenen Vorlieben offen zu leben.

Abschließend wird die Bedeutung von Offenheit und gegenseitigem Respekt in der Community betont. Die Episode vermittelt, dass es keinen „richtigen“ Weg gibt, Fetisch oder Sexualität zu leben, und dass Vielfalt eine Stärke der Szene ist. Mit dieser inspirierenden Botschaft hinterlässt die Folge nicht nur einen bleibenden Eindruck, sondern lädt auch dazu ein, sich mit der eigenen Geschichte und Identität auseinanderzusetzen.

Link zum Buch: https://www.querverlag.de/spielen-am-rand/

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